#08 Nicht aufgeben!

Du warst sooo motiviert. Aber jetzt wurdest Du schwach. Du brauchtest etwas, dass es partout nicht plastikfrei gegeben hätte. Du hättest es nicht geschafft, noch eine plastikfreie Alternative vor Ladenschluss zu besorgen und hast dann in den in Folie verpackten Apfel gebissen.

Und jetzt hast Du ein schlechtes Gewissen.

Nun, es ist nicht im Sinne des Fastens, dieses zu brechen. Insofern ist ein schlechtes Gewissen durchaus nachvollziehbar. Aber mach es Dir nicht so schwer und vor allem wirf nicht die Flinte ins Korn – Auf keinen Fall ist es ein Grund aufzuhören!

Die Herausforderung, der Du Dich beim Plastikfasten stellst, ist enorm schwer und kaum zu schaffen, selbst bei sorgfältiger Vorbereitung. Es geht Vielen so, dass sie spätestens nach ein paar Tagen – oder ein paar Einkäufen – ernüchtert feststellen, dass auf viele Grenzen stößt, wenn man auf Plastik verzichten will.

Dennoch: Aufgeben ist keine Option!

Du hast Dich nicht ohne Grund entschieden, mitzumachen. Und das wird jetzt bestmöglich weiter durchgezogen. Niemand von uns ist perfekt und nicht einmal der erfolgreichste “Zero Waste-Profi” schafft es zu 100%, auf Plastik zu verzichten.

Vielmehr gibt jeder sein Bestes, ohne den allgegenwärtigen Kunststoff bis Ostern auszukommen und wenn dies ausnahmsweise einmal nicht klappt, dann geht’s danach gleich weiter mit dem Fasten.

Denk immer dran: Das, was Du hier machst, ist eine echte Leistung. Stell Dir den Berg an Plastik vor, den Du bei normalem Verhalten so ganz nebenbei mit aufgetürmt hättest. (Müll wird verbrannt, Müll wird verschifft, Müll landet in illegalen Deponien, Müll landet im Meer…) Du hast bis hierhin schon viel erreicht und dafür hast Du Respekt verdient, selbst wenn noch ein klein bisschen Kunststoff am Boden übrig bleibt.

Reicht nicht?

Bei aller schriftlicher Motivation denkst Du, Du könntest trotzdem noch etwas mehr tun. Oder das schlechte Gewissen ist trotzdem noch da?

Sehr gut, dann haben wir zwei Vorschläge, wie Du Dir selbst ‘Absolution’ – im Plastik-weltlichen Sinne – erteilen kannst:

  1. Du stehst vor der Situation, etwas zu kaufen, das in Plastik eingepackt ist. Dann sprich mit dem Verkaufspersonal darüber und sage ihnen, dass Du das Produkt zukünftig lieber ohne Plastikverpackung kaufen möchtest. Kleiner Tipp: Filialleiter oder Geschäftsführer anzusprechen hat den größten Einfluss. Nur wenn die Händler vom Bedarf erfahren, können sie aktiv an Alternativen arbeiten.
  2. Du hast bereits etwas gekauft oder als Geschenk angenommen, das in Plastik eingepackt ist. Und Du denkst, dass das Plastik eigentlich unnötig ist. Dann such Dir die Kontaktdaten des Herstellers heraus, z. B. von der Verpackungsrückseite oder aus dem Internet, und schreib eine kurze Mail. Du könntest z. B. schreiben, dass Du die Verpackung nicht magst und nicht kaufen möchtest und Du darfst auch fragen, warum das Produkt noch nicht plastikfrei ausgeliefert wird oder wann dies soweit sein wird.
    Eine E-Mail, eine Facebook- oder Twitter-Nachricht ist schnell geschrieben und in der Regel antwortet der Adressat auch gerne. Viele Hersteller oder Händler laden sogar dazu ein, Kontakt aufzunehmen, denn für sie ist es eine Feedback-Quelle, um den sich ändernden Bedarf zu erfassen.

Dies sind zwei recht einfache Methoden, mit der man sein Gewissen erleichtern oder seinen Ärger abbauen kann. Trotzdem noch eine Bitte: Bleibt nett und höflich, denn Diejenigen, die Deine Nachrichten lesen oder mit denen Du im Supermarkt sprichst, sind schließlich auch nur Menschen. Jeder liest lieber etwas Nettes als etwas Böses und jeder hört lieber zu, wenn der Kunde auf Augenhöhe spricht, als wenn der Tonfall unangebracht ist. Darum haben wir diese Aktion übrigens auch ‘Bitte ohne Plastik’ genannt.

Abschließend zu Tipp Nr. 08 noch ein Hinweis:
Wir freuen uns sehr, wenn Du uns Dein Feedback kommentierst: Wie haben Verkäufer, Filialleiter und Hersteller reagiert? Das interessiert und motiviert Viele, die mitlesen.

2 Comments

  1. Ein wichtiges Thema, dass du hier ansprichst, lieber Matthias. Nobody’s perfect. Was mir noch dazu einfällt, ist die App “ReplacePlastic” des Küste Gegen Plastik e.V. Hier musst du das Produkt nur einscannen und die Mail an den Hersteller schickt dann der Verein gebündelt ab ??

  2. Pingback: TIPP Nr. 23: GELÖST – WC-PAPIER OHNE PLASTIKBEUTEL – Jetzt wirklich – WIR FASTEN PLASTIK.

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